Somalische Piraten entführen ukrainischen Waffentransport

ein Panzer vom Typ T-72 Somalische Piraten haben einen ukrainischen Frachter mit 33 Panzern des Typs T-72 und zahlreiche Munitionen entführt. An Bord befanden sich zum Zeitpunkt des Überfalls 17 Seeleute aus der Ukraine, drei aus Russland und einer aus Lettland, wie das ukrainische Verteidigungsministerium am Freitag bestätigte.

Verteidigungsminister Jurij Jechanurow erklärte, dass der Frachter “Faina” Waffen aus der Ukraine nach der kenianischen Stadt Mombasa habe liefern wollen. Der Empfänger sei die kenianische Regierung. Jechanurow betonte, dass das Waffengeschäft “legal” sei.

Russland hat am selben Tag angekündigt, gegen die Piraten im Gewässer Somalias verstärkt vor zu gehen und die russische Zivilisten und Schiffe besser zu schützen. Die russische Flotte in der Ostsee hatte bereits einen Zerstörer nach Somalia geschickt.

Russland ist nicht das einzige Land, das Kriegsschiffe zum Schutz seiner Frachter sendet. Im vergangen Monat wurden zwei malaysischen Tanker entführt. Als Reaktion setzte Malaysia Anfang dieses Monats drei Kriegsschiffe zum Schutz der Handelsschiffe ein. Der spanische Premier Jose Luis Rodriguez Zapatero rief vor kurzem China und weitere Länder auf, sich an den gemeinsamen Militäraktionen gegen Piraten in somalischen Gewässern zu beteiligen. Die EU wird voraussichtlich im Dezember Schiffe zum Kampf gegen die Piraterie am Horn von Afrika entsenden.

 

Bild: ein Panzer vom Typ T-72 (Archivfoto)

Hitzfeld nominiert Senderos und Müller

fu_senderosmilan_szq_2 Nati-Trainer Ottmar Hitzfeld hat für die beiden WM-Qualifikationsspiele der Schweiz gegen Lettland (11. Oktober) und Griechenland (15. Oktober) die beiden Verteidiger Philippe Senderos und Patrick Müller aufgeboten.

 

Die beiden Teamstützen der WM 2006 spielen bei ihren Klubs momentan keine Rolle: Senderos (Milan) laboriert an einer Fussverletzung, Müller (Monaco) befindet sich noch im Aufbautraining.

Um die Abwehr zu verstärken, gehören neben dem momentanen Stammduo Johan Djourou (Arsenal) und Stéphane Grichting (Auxerre) auch Mario Eggimann (Hannover) und Steve von Bergen (Hertha BSC Berlin) zum provisorischen Aufgebot.

Ohne Coltorti und Nef

Kein Aufgebot erhielten Torhüter Fabio Coltorti und Aussenverteidiger Alain Nef, welche bei ihren Klubs Santander und Udinese zuletzt keine Ernstkämpfe bestritten haben. Als dritten Torhüter neben Diego Benaglio und Eldin Jakupovic wird Hitzfeld einen Goalie aus der Super League selektionieren.

Vonlanthen mit U21

Johan Vonlanthen, zuletzt bei Salzburg ebenfalls nur Ersatz, bestreitet mit der U21-Auswahl die beiden Barrage-Partien gegen Spanien für die EM 2009. (rst)

 

Bild: Senderos im Training mit der AC Milan. (keystone)

1.Wettkampftag beim Baltic Cup

37ca0c47c8 „Die jungen Sportler haben sich alle gut eingebracht und rudertechnisch eine gute Leistung geboten“, fasst die zuständige Junioren-Bundestrainerin Brigitte Bielig die Ergebnisse des 1. Wettkampftages beim Baltic Cup in Tampere/Finnland zusammen. „Der Baltic Cup ist auch in diesem Jahr ein guter Einstieg in die neue Saison und für die gesamte Mannschaft eine hohe Motivation für die kommenden Aufgaben“, so Brigitte Bielig. Fünf Gold-, eine Silber- und vier Bronzemedaillen haben die deutschen Nachwuchsruderer auf dem Kaukajärvi See errudert und sind ein deutliches Zeichen in Hinblick.

 

Juniorinnen Doppelzweier

Judith Sievers und Nele Schürmann (beide Kappeln) nehmen am ersten Wettkampftag als erstes deutsches Boot den Kampf um die Medaillen auf. Im Finale können sie dabei nahtlos an ihre guten Leistungen des Vorlaufs anknüpfen und gewinnen ihr Rennen in souveräner Manier vor ihren Kontrahentinnen aus Polen und Litauen. Bootstrainer Michael Schürmann war sichtlich zufrieden mit dem Rennverlauf seiner Schützlinge und sieht in diesem Resultat ebenfalls eine Motivation. „Wir freuen uns, dass wir bereits zu diesem Zeitpunkt der neuen Saison dieses Leistungsniveau erreichen konnten, jedoch werden wir dieses Ergebnis hier in Tampere auch nicht überbewerten.“, so Michael Schürmann direkt nach dem Sieg seines Doppelzweiers.

Juniorinnen Vierer-ohne

 

Luisa Gärtner (München), durfte nicht nur die deutschen Farben bei der Eröffnungsfeier am Samstagvormittag als Repräsentantin vertreten, sondern führte ihre Mannschaft von der Schlagposition aus zu einem bravourösen Start-Ziel-Sieg im Zwei-Boote-Feld gegen die Russinnen. Schon frühzeitig konnten sich die vier jungen Ruderrinnen Marie Theis (Mainz),  Lisa Mohr (Ingelheim), Lea Piepenbrink (Würzburg) gemeinsam mit ihrer Schlagfrau von ihren Gegnerinnen absetzen und somit den Kampf gegen die Uhr aufnehmen. „Auch wir sind froh, dass wir unseren Weg in die Saison mit dem Baltic Cup beginnen konnten. Das Zwei-Boote-Feld war sicherlich nicht zufrieden stellend, aber wir konnten unter Wettkampfbedingen unsere guten Trainingsleistungen bestätigen“, fasst der zuständige Bootstrainer Tom Schüler (München) die Leistung seiner Mannschaft zusammen.

Juniorinnen Einer

Lena Rauschenbach durfte als amtierende Jahrgangsmeisterin die Nationalfarben in dieser Bootsklassen vertreten und die sympathische Schülerin aus Bramsche löste die ihr anvertraute Aufgabe mit Bravour. Als Vorlauf-Zweite ging sie im voll besetzten 6-Boote-Feld an den Start und ließ durch ihren kämpferischen Einsatz keine Zweifel an ihrer Nominierung aufkommen. In einem beherzten Rennen setzte sie sich unter den vielen Anfeuerungsrufen der deutschen Trainer und Athleten im Endspurt im Kampf um die Bronzemedaille gegen die Ruderin aus Estland durch. Gold ging in diesem Rennen an Russland vor Lettland.

Juniorinnen Zweier-ohne

Kristina Franck (Hamburg) und Marie Wintjen (Bremen) vertreten in einem Vier-Boote-Feld die deutschen Farben. Die beiden Nordlichter haben in dieser Saison bereits ihre ersten Erfahrungen im Junior A-Bereich gesammelt und können ihre Erfahrung im Kampf um die Medaillen ausspielen. Obwohl sie bereits zur Streckenhälfte das Nachsehen gegen die starken Lettinnen haben, gelingt es ihnen, ihren Vorsprung auf die Drittplatzierten Ruderinnen aus Russland auszubauen. Schließlich errudern sich die beiden Deutschen von Trainer Dirk Brockmann die Silbermedaille.

Juniorinnen Doppelvierer

In der Besetzung Caroline Hackler (Laubegast), Jenny Medow (Breisach), Alessa Boschert (Mannheim) und Vivien Spahn (Potsdam) geht der Juniorinnen Doppelvierer von Trainerin Uta Salomon an den Start. Mit einer offensiv ausgerichtet Renntaktik übernimmt das deutsche Boot schnell die Führung, die sie bis zur Ziellinie nicht mehr aus der Hand gibt: Start-Ziel-Sieg für das DRV-Boot. Silber geht mit einem Rückstand von einer Bootslänge an Lettland, die sich ihrerseits deutlich vor dem Quartett aus Estland behaupten können.

 

Junioren Doppelzweier

„Die Strecke war heute einfach 500 Meter zu lang für uns“, fasste Thomas Wetzelt die Leistung seiner noch jungen Mannschaft bereits kurz nach der Zieldurchfahrt sachlich zusammen. Die beiden Leipziger Sebastian Heinrich und Florian Eidam, die als amtierender Jahrgangsmeister in dieser Bootsklasse ihre Wettkämpfe bis vor kurzer Zeit ausschließlich über die 1.500 Meter Strecke bestritten, zeigten dennoch eine kämpferisch tadellose Vorstellung. Mutig und entschlossen setzten sich die beiden Sachsen bis zur 1.000 Meter-Marke an die Spitze des Feldes, welche sie jedoch nach zahlreichen Zwischenspurts der Polen und Litauer an der 1.500 Meter-Marke abgeben mussten. Zwei Längen vor dem russischen Doppelzweier sicherten sich die beiden 16-jährigen dann hinter den besagten Teams die Bronzemedaille.

 

Junioren Vierer-ohne

Riesengroß war die Freude im Boot des deutschen Vierers. Sie konnten das Ergebnis sowie ihren Sieg mit letztlich einer guten halben Länge Vorsprung vor den zweitplatzierten Polen kaum fassen. Bei leicht einfallendem Seitenwind hatten die Ruderer Karl von Twickel, Jens van den Wyenbergh (beide Münster) sowie Michael Kreisel und Henry Gieseler (beide Nürtingen) Probleme ins Rennen zu finden. Bis zur 1.000 Meter-Marke gelang es zunächst den Dänen, sich mit ihrer offensiven Fahrweise mit einer Länge vom Feld und zwei Längen zum deutschen Boot abzusetzen. Auf der zweiten Streckenhälfte spielte das DRV-Quartett dann jedoch seine physischen Stärken aus und fuhr an die führenden Teams heran, um dann im Endspurt auf den letzten 250 Metern den Sieg klar zu machen. Unter großer Freude der beiden Trainer Rolf Warnke (Münster) und Sascha Hustoles (Nürtingen) nahm die Mannschaft ihre Goldmedaille entgegen.

 

Junioren Einer

Im spannendsten Rennen des Tages gingen die drei Medaillengewinner im Junioren-Einer innerhalb von 1/2 Sekunde über die Ziellinie. Gut präsentiert hat sich in diesem Feld auch der deutsche Ruderer Felix Bach (Potsdam).Heute jedoch muss auch er anerkennen, dass die olympische Distanz für ihn eine neue Erfahrung ist. Letztlich hat aber auch Felix Bach heute mit dem Gewinn der Bronzemedaille bewiesen, dass die jungen Nachwuchsruderer das in sie gesetzte Vertrauen ausnahmslos bestätigen.

 

Junioren Zweier-ohne

Ein reines Vereinsboot vom Berliner RC geht hier aus deutscher Sicht an den Start im Rennen des Junioren Zweier-ohne. Dass es in diesem vollen 6-Boote-Feld in dieser anspruchsvollen Bootsgattung im Kampf um die Medaillen nicht einfach wird, war sowohl dem Schlagmann Anton Kuzmenko, seinem Partner Richard Lorenz, aber auch Bootstrainer Thomas Naumann klar. Um so höher ist den beiden Berlinern der Gewinn der Bronzemedaille anzurechnen. Das DRV-Duo, an der 1.000 Meter-Marke noch auf Silberkurs, musste sich immer wieder den Angriffen der Norweger und Schweden erwehren und konnte durch eine gute kämpferische Leistung die Bronzemedaille letztlich hinter den Litauern und Schweden sichern.

 

Junioren Doppelvierer

In überzeugender Manier sicherten sich die Ruderer Paul Heinrich (Rostock), Clemens Kuhnert (Magdeburg), Timo Piontek (Essen) und Michel Overlack (Radolfzell) unter den Augen der Junioren-Bundestrainerin Brigitte Bielig mit einem Start-Ziel-Sieg die Goldmedaille. Sichtlich erfreut über die Leistung seiner Mannschaft, die im Finale nahtlos an den Vorlaufsieg anschloss, war auch Bootstrainer Klaus Weber (Radolfzell). Auf den Plätzen zwei und drei folgten Estland und Norwegen.

 

von Nils Budde, Jugendsekretär

Karotten aus dem Automaten in Lettlands Schulen

Riga  – Die lettische Regierung hat sich für ihre Offensive zur gesunden Ernährung von Schülern etwas Neues einfallen lassen: Künftig sollen an Lettlands Schulen Automaten aufgestellt werden, die statt den üblichen Schokoriegeln und sonstigen Snacks frische Karotten ausspucken. Die von einer Firma vorgebrachte Idee habe die Unterstützung des Gesundheitsministeriums erhalten, berichteten lettische Medien.

14 bis 21 Cent pro Packung

Eine Packung frischer Karotten soll demnach zehn bis 15 Santims (14 bis 21 Eurocent) kosten. In Zukunft könnte das Sortiment der Gemüse-Automaten auf andere Frischwaren wie Radieschen erweitert werden, sagte ein Vertreter des Gesundheitsministeriums.

Lettland bemüht sich um eine gesunde Ernährung der Kinder und Jugendlichen in den pädagogischen Einrichtungen des Landes, schon vor zwei Jahren führte die Regierung in Riga ein sogenanntes Junkfood-Verbot in Schulen und Kindergärten ein. Das Verbot betrifft neben künstlich gefärbten, gesüßten und koffeinhaltigen Getränken sowie Energy-Drinks, auch Zuckerl, Schokoriegel sowie Snacks mit einem übermäßigen Salzgehalt. (APA)

 

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Bild: Karotten aus dem Automaten soll es in Lettland bald geben.

Litauische Ordensfrau und Nationalheldin Nijole Sadunaite 70

imageLitauen – Mut, Aufopferungsbereitschaft und Heldentum machten die Ordensfrau Nijole Sadunaite über die Landesgrenzen hinaus bekannt. Im deutschsprachigen Raum lenkte in den 70er Jahren vor allem der Wiener Priester-Journalist Rudolf Schermann (Pseudonym: Gerd Hamburger) die Aufmerksamkeit auf sie. US-Präsident Ronald Reagan bezeichnete die Ordensfrau 1988 als »wahre Vorkämpferin« gegen die kommunistische Unterdrückung.

Für die Litauer verkörpert sie das, was für die Franzosen Jeanne d’Arc bedeutet. Schon als Kind erlebte Nijole Sadunaite die Repressalien des kommunistischen Geheimdienstes gegenüber ihren religiös eingestellten Eltern. Gerne wäre die begabte Sportlerin Trainerin geworden – doch in der kommunistischen Zeit durften nur Atheisten studieren. Sie fand Arbeit als Schreibkraft in einer Fabrik und wurde schließlich Krankenschwester. Wegen Vervielfältigung der Untergrundpublikation »Chronik der Litauischen Katholischen Kirche«, die Menschenrechtsverletzungen und religiöse Verfolgung durch das KP-Regime dokumentierte, wurde sie im Sommer 1974 verhaftet und für sieben Jahre in sibirische Straflager verschleppt.

Nach ihrer Entlassung tauchte Nijole Sadunaite fünf Jahre in Vilnius unter. Das KGB fahndete erfolglos nach ihr – nicht nur in Litauen, sondern auch in Lettland, in der Ukraine und in Russland. Denn es war nicht gelungen, die weitere Verbreitung der »Chronik« zu stoppen und deren Autoren dingfest zu machen. Ihre Bekannten wurden beschattet, eingeschüchtert und bespitzelt. Aber selbst ein Auto als Kopfgeldprämie brachte keinen Hinweis auf ihren Aufenthaltsort. »Gegen den allmächtigen Gott sind Sie ein Nichts«, erklärte sie einem jungen KGB-Mann – und versprach, für ihn zu beten.

Heute verläuft das Leben der bescheidenen Ordensfrau in ruhigeren Gewässern. Sie kümmert sich um bedürftige Menschen und macht kein Aufhebens um ihre Person.

Am 22. Juli 2008 wurde Nijole Sadunaite 70 Jahre alt.

Kraftwerksbau als nachbarliche Kernfrage

Plant Litauen ein neues Kernkraftwerk, können sich auch Österreicher an der Umwelt-verträglichkeitsprüfung beteiligen – was sie in der Praxis nicht tun.

Wien/Linz – Der geplante Neubau eines Kernkraftwerk in Litauen scheint die Wiener und Wienerinnen nicht sonderlich zu irritieren. Bei der MA22 (Umweltschutz) sind bisher noch keine schriftlichen Beeinspruchungen im Rahmen der grenzüberschreitenden Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) eingelangt. “Die Frist läuft ja noch bis 10. Oktober”, sagt Gabriela Forchtner von der MA22. Erfahrungsgemäß kämen die Einwendungen immer erst knapp vor Ende der Frist. Außerdem gelte: Je näher ein AKW geografisch liegt, umso mehr Stellungnahmen werden abgegeben.

UVP für Mochovce

Im Fall des slowakischen AKWs Mochovce werden es sicher etliche Proteststimmen mehr werden. Wie am Dienstag bekannt wurde, soll die Slowakei entgegen ihrer bisheriger Weigerung nun zugestimmt haben, doch eine volle UVP für den Ausbau der Blöcke 3 und 4 durchführen lassen. Aus dem Umweltministerium hieß es, über die Zugeständnisse der Slowakei sei offiziell noch nichts bekannt.

Die Espoo-Konvention regelt seit ihrem Inkrafttreten im Jahr 1997 UVPs im grenzüberschreitenden Rahmen. Wenn die Errichtung von Industrieanlagen oder Infrastrukturmaßnahmen auch auf die umliegenden Länder Umweltauswirkungen haben könnten, können sich Regierungen, Behörden, aber auch die Bürger der Nachbarstaaten an der UVP beteiligen.

Manchmal tun sie dies in Scharen. Bei den grenzüberschreitenden Umweltverträglichkeits-Prüfungen zu Temelín-Block 1 und 2 wurden im Jahr 2000 in Oberösterreich die Landes-Räume zu knapp. Man lagerte damals die größte UVP der oberösterreichischen Geschichte kurzerhand ins Design-Center aus, über 10.000 Menschen reichten Stellungnahmen ein.

Doch nach welchen Kriterien wird entschieden, ob sich Österreich an einer grenzüberschreitenden UVP bei AKW-Neubauten beteiligt? Der zentrale Begriff ist dabei “Betroffenheit”. “Österreich hat von Anfang an darauf bestanden, dass auch mögliche schwere Unfälle Teil einer UVP sein sollten”, sagt Andreas Molin, der Leiter der Abteilung für Nuklearkoordination im Umweltministerium.

“Wenn nach menschlichem Ermessen nicht ausgeschlossen werden könne, dass bei einer Freisetzung von Radioaktivität Österreich betroffen wäre, beteiligen wir uns”, schildert Molin. Das sei im Fall des geplanten litauischen Kernkraftwerks der Fall gewesen, genauso wie beim Ausbau eines finnischen Reaktors. Wie groß die Entfernung des Kraftwerks sein müsste, damit für Österreich keine Betroffenheit mehr bestünde? Molin: “An einem AKW-Projekt in der West-Ukraine würden wir uns sicher auch noch beteiligen.”

 

Bettina Fernsebner-Kokert, Markus Rohrhofer

EU-Kommission leitet neue TK-Vertragsverletzungsverfahren gegen Lettland, Litauen, Schweden ein

EU-Kommissarin Viviane RedingBrüssel – Voraussetzung für eine faire und wirksame Regulierung derTelekommunikationsmärkte im Interesse eines echten Wettbewerbs und zum Nutzen der Verbraucher sind effizient arbeitende nationaleTelekom-Regulierungsbehörden. Aus diesem Grund wurden im EU-Telekommunikationsrecht Standards und Befugnisse für die nationalen Behörden festgelegt, die regulatorische Aufgaben in diesem Sektor wahrnehmen, unabhängig davon, ob diese Funktionen von einer eigens eingerichteten Regulierungsbehörde oder (wie in einigen Ländern noch der Fall) von einem Ministerium wahrgenommen werden. Um die Einhaltung dieser Vorschriften sicherzustellen, hat die Europäische Kommission drei neue Vertragsverletzungsverfahren gegen Lettland, Litauen und Schweden eingeleitet.

„Die nationalen Regulierungsbehörden sind das Rückgrat des EU-Telekommunikationsrechts und Voraussetzung für eine faire Regulierung unseres Binnenmarkts der Telekommunikation”, so EU-Kommissarin Viviane Reding. „Der im EU-Telekommunikationsrecht verankerte Grundsatz der Unabhängigkeit der nationalen Regulierungsbehörden beinhaltet das Gebot der strukturellen Trennung, das es staatlichen Stellen mit hoheitlichen Aufgaben im Telekommunikationssektor untersagt, im Zusammenhang mit Eigentum und Kontrolle von staatlichen Telekommunikationsunternehmentätig zu werden. Ich fordere daher Lettland und Litauen dazu auf sicherzustellen, dass ihre nationalen Ministerien bei der Wahrnehmung regulatorischer Aufgaben den Grundsatz der Unabhängigkeit uneingeschränkt wahren. Darüber hinaus muss Schweden dafür sorgen, dass seine nationale Regulierungsbehörde mit sämtlichen Befugnissen ausgestattet wird, um Fragen des Zugangs und der Zusammenschaltung regeln zu können.

Die Kommission hat am 18. September beschlossen, sowohl Lettland als auch Litauen ein förmliches Aufforderungsschreiben zukommen zu lassen, der erste Schritt eines Vertragsverletzungsverfahrens, da deren jeweils für den Telekommunikationssektor zuständigen Ministerien Aufgaben nationaler Regulierungsbehörden – wie Nummerierung, Frequenzverwaltung und Universaldienst – wahrnehmen und gleichzeitig im staatlichen Auftrag Tätigkeiten im Zusammenhang mit Eigentum und Kontrolle (‚operative Tätigkeiten’) bei einigen staatlichen Telekommunikationsunternehmen ausüben. Diese fehlende strukturelle Trennung könnte deren Unparteilichkeit bei Regulierungsentscheidungen beeinflussen. Der Europäische Gerichtshof hat in einem jüngst erlassenen Urteil (am 6.  März 2008 gegen Spanien) festgestellt, dass in den Fällen, in denen Ministerien regulatorische Aufgaben wahrnehmen, die Mitgliedstaaten sicherstellen müssen, dass diese Behörden nicht in solche „operativen Tätigkeiten“ eingebunden sind.

Auch an Schweden übermittelt die Kommission ein förmliches Aufforderungsschreiben, da das nationale Telekommunikationsrecht in seiner Auslegung durch schwedische Gerichte die Befugnisse der schwedischen Regulierungsbehörde (ein vom Ministerium unabhängiges Amt) bei bestimmten Streitfällen einschränkt, bei denen es um die Zusammenschaltungsvereinbarungen zwischenTelekombetreibern geht.

Eine detaillierte Übersicht über den Stand der Vertragsverletzungsverfahren findet sich auf der Website zum Thema Umsetzung und Durchsetzung der Generaldirektion Informationsgesellschaft und Medien.

Unabhängigkeit und Effizienz der Telekom-Regulierungsbehörden

 

Bild: EU-Kommissarin Viviane Reding

Wodka-Pipeline von Russland nach Estland

imageMoskau – In Estland stehen elf ungewöhnliche Schmuggler vor Gericht. Sie hatten ein zwei Kilometer langes Rohr teils unter der Erde, teils am Boden eines Stausees aus Russland zum nächsten Dorf auf estnischer Seite verlegt, um Wodka zollfrei ins Land zu pumpen.

Wer Flaschen oder Zigaretten im Rucksack durch den nahen Wald illegal über die Grenze beförderte, wurde oft hopsgenommen. Da aber das Gewässer als natürliche Hürde galt, fiel die Wodka-Pipeline gar nicht auf. Wie die Nowyje Iswestija berichtete, wurde das Projekt von russischen Gangstern “konzipiert”. Ihre estnischen Komplizen leisteten vorwiegend nur technische Hilfe. Ob sie sich von der geplanten Ostsee-Gaspipeline von Russland nach Deutschland haben inspirieren lassen, ist unklar.

Als die im September 2005 beschlossen wurde, saßen die kriminellen Nachahmer bereits seit einem Jahr in der Untersuchungshaft. Im Laufe von nur drei Monaten hatten die Schmuggler 6200 Liter russisches Nationalwässerchen auf die andere Seite gepumpt und, so die Anklage, den estnischen Staat um 57 000 Euro an Zollgebühren geschädigt. In Tallinn wurden sie ihre Ware nicht los. Anspruchsvolle Esten wollten den billigen gepanschten Wodka nicht trinken. Es blieb den kriminellen Unternehmern nichts anderes übrig, als die Flaschen in das vorwiegend russisch bevölkerte Narwa mit einem Lkw zu fahren. Da sie keine Frachtbegleitpapiere hatten, flogen sie schon bei der nächsten Straßenkontrolle auf.

Die Ermittler kauften ihnen die Geschichte mit der Wodka-Pipeline zunächst nicht ab und glaubten sie erst, als sie die Anlage am See in Funktion vorgeführt bekamen. Nun drohen den Erfindern Freiheitsstrafen bis zu acht Jahren.

Von Alexej Dubatow

Kreisgruppe Rosenheim: Reise ins Baltikum und nach St. Petersburg

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Dem Aufruf der Kreisgruppe Rosenheim des Verbands der Siebenbürger Sachsen zu einer Dokumentationsfahrt ins Baltikum und nach St. Petersburg folgten 22 Personen aus Bayern. Die Busrundreise, organisiert von der Bavarian Tour Gruppenreisen, fand vom 20. bis 28. August statt.

Die Anreise erfolgte per Flugzeug von München über Warschau nach Riga. Hier wurden wir erwartet und gleich zum Hotel geführt. Am nächsten Morgen machten wir mit unserer deutschsprachigen Reiseleiterin Anda eine Stadtrundfahrt. Die lettische Hauptstadt, ehemalige deutsche Hansestadt, wird auch als das „Paris des Ostens“ bezeichnet. Das historische Stadtzentrum, das die UNESCO zu Recht zum Weltkulturerbe erhob, blieb von üblen Bausünden verschont. Wahrzeichen der Stadt ist der Turm der Petri-Kirche, weitere Sehenswürdigkeiten sind der Rigaer Dom, das Schwarzhäupter Haus, das Rigaer Schloss, das Ensemble der großen und kleinen Gilden, die alten Handwerkshäuser „Die Drei Brüder“ und die Stadtmauer. Die Abstecher zum Schloss Rundale, erbaut im Barockstil mit schönen Galerien und Kunstgegenständen, zur ehemaligen Sommerresidenz des Herzogs von Kurland und die Fahrt in das berühmte Seebad Jurmala brachten uns auch die Landschaft näher.

Die Fahrt in die Hauptstadt Estlands, nach Tallinn, entlang der Via Baltica an der Ostseeküste verlief sehr ruhig. Bei einem Zwischenstopp in Pärnu, Seebad und „Sommerhauptstadt“ Estlands, konnten wir bei einem kurzen Spaziergang die Altstadt besichtigen. In Tallinn begrüßte uns die Reiseleiterin Kadri. Bei der Stadtführung erlebten wir die Altstadt, die sich als Gemisch aus Gotik, Renaissance, Barock und Klassizismus präsentiert. Die mittelalterliche Oberstadt wird beherrscht durch den Domberg mit dem Schloss, der Domkirche und der russisch-orthodoxen Alexander-Newski-Kathedrale. Das Zentrum der Unterstadt bildet der Marktplatz mit dem Rathaus. Lohnend war auch ein Bummel durch die engen Gassen mit hübschen Cafés und kunsthandwerklichen Werkstätten. Trotz der knapp bemessenen Zeit besichtigten wir auch die Sängerbühne, auf der regelmäßig internationale Konzerte und Chorvorführungen stattfinden.

Auf der Weiterfahrt machten wir in Narwa eine kurze Mittagspause. Hier gab es im Zweiten Weltkrieg heftige Kämpfe. Auch Siebenbürger Sachsen waren in die Kampfhandlungen verwickelt. Wir besuchten den deutschen Soldatenfriedhof, angelegt von der deutschen Kriegopferfürsorge. Unter den Gefallenen befinden sich auch viele Siebenbürger Sachsen. Andreas Frank fand hier die Grabstätte seines Vaters, der im Juni 1944 gefallen ist und hier begraben liegt – ein kurzes Gedenken, ein stiller Abschied, ein Blumenstrauß.

Der Grenzübergang nach Russland dauerte etwas länger, da wir gründlich kontrolliert wurden. Der Narwa-Fluss trennt die Stadt, deren Stadtbild durch russische Plattenbauten und Industriewerke dominiert wird. Zwei mächtige Festungen stehen gegenüber, die Hermannsfeste und die russische Burg Ivangorod. Hier erwartete uns die russische Reiseleiterin Tatjana.

Wir fuhren noch 170 km bis nach St. Petersburg. Bei leichtem Regen machten wir mit dem Bus eine Stadtrundfahrt durch die ehemalige Hauptstadt Russlands. St. Petersburg, das „Venedig des Nordens“, ist eine atemberaubende Stadt, die durch ihre Paläste und Museen weltweit berühmt ist. Die ganze Stadt präsentiert sich als Prachtbild durch die Peter-und-Paul-Festung, den Winterpalast, die Isaak-Kathedrale, die Auferstehungskathedrale/Blutskirche/Elöserkirche und die Peter-Paul-Kathedrale. Diese bildete den ursprünglichen Kern der Stadt mit der Peter-Paul-Kathedrale und ist die Grabeskirche der Zarenfamilie Romanow, in der alle Zaren, seit Peter dem I., begraben sind.

Wir konnten weitere Sehenswürdigkeiten bewundern, wie den Newsky-Prospekt, die Alexandersäule und vieles mehr. Wir sahen den Panzerkreuzer Aurora, der heute als Museum ausgestattet ist und von dem aus das Signal zur Erstürmung des Winterpalastes, dem damaligen Sitz der Provisorischen Regierung, gegeben wurde. Das war der Beginn der russischen Oktoberrevolution. Ebenso beeindruckten uns die Reiterstandbilder von Peter dem Großen und Nikolaus I. Die Schlossanlage Peterhof mit Schlosspark, etwas außerhalb der Stadt am finnischen Meerbusen gelegen, ist eine der berühmtesten Residenzen der russischen Zaren. Wir besichtigten das Badehaus der Zaren, ein riesengroßer Komplex mit allen Annehmlichkeiten, ausgestattet mit Kalt- und Warmwasser, Duschen, Badewannen, Sauna und Massageräumen. Die Schloss- und Parkanlage ist eine der schönsten der Welt. Ein Gang durch die künstlich angelegte Grotte war auch für technisch Interessierte sehenswert. Die größte Brunnenanlage der Welt mit ihren mächtigen Leitungsrohren und Ventilen führt das Wasser in freiem Fall aus natürlich angelegten Seen zu den Fontänen und den goldenen wasserspeienden Skulpturen.

In Puschkin (Zarskoje Selo) empfing uns eine Drei-Mann Blaskapelle mit der „Berliner Luft“ von Paul Linke, als sie hörten, dass wir Deutsch sprachen. Der barocke Katharinenpalast birgt das legendäre Bernsteinzimmer, das zum 300. Jahrestag der Stadt wieder vollständig rekonstruiert wurde. Leider waren viele schaulustige Touristen unterwegs und die „Museums-Aufpasser“ nötigten uns in nicht besonders freundlichem Ton zum Weitergehen. Anschließend besuchten wir den Pawlowsk-Palast, ein Geschenk Katharinas an ihren Sohn Paul, den nachfolgenden Zaren. Zu dem prachtvollen Palast, der in klassizistischem Stil erbaut wurde, gehören auch die schönen Parkanlagen. Die Besichtigung des weitgehend im prachtvollen Winterpalast untergebrachten Eremitage-Museums war ein Höhepunkt der Reise. Berühmt ist die umfangreiche Sammlung westeuropäischer Malerei aus vier Jahrhunderten (Rembrandt, Tizian, Leonardo da Vinci und Raphael). Beeindruckend sind auch das Gebäude selbst und die luxuriöse Innenausstattung. Zum Abschluss gab es ein Abendessen in einer gemütlichen Gaststätte, wo wir mit Klavierbegleitung die schöne Rundreise ausklingen ließen. Am letzten Tag machten wir noch einen Kurzbesuch in der Blutskirche, die an der Stelle errichtet wurde, wo 1881 ein Attentat auf Alexander II. verübt wurde. Wir besichtigten auch die orthodoxe Nikolaus-Marine Kathedrale, die den Seeleuten gewidmet ist. Sie hat fünf Kuppeln, ist innen reich mit Goldarbeiten sowie vielfältigem Stuckdekor verziert. Da gerade Maria Himmelfahrt gefeiert wurde, erlebten wir wunderbare Männerchöre im Wechselgesang. Die Kasaner Kathedrale, erbaut nach dem Vorbild des Petersdoms in Rom, aber mit stark russischen Architekturelementen, erinnert eher an einen Palast als an eine Kirche. Nur noch die Kuppel weist auf das römische Vorbild hin. Die Inneneinrichtung zeigt neben dem reichhaltigen Schmuck auch erbeutete Fahnen und Trophäen aus russischen Kriegszügen.

Auf dieser Fahrt haben wir einen Eindruck von der bewegten Vergangenheit der baltischen Staaten und Russlands erhalten. Überall sind der deutsche Einfluss und die Beziehungen zu Deutschland in der Vergangenheit und Gegenwart ersichtlich, was auch positiv hervorgehoben wird. Besonders die baltischen Staaten haben ihren Weg nach Europa bereits gefunden, in Russland besteht noch etwas Nachholbedarf, aber Fortschritte sind bei der jungen Generation bereits erkennbar.

Hildegard und Erwin Schuster

Bild: Landsleute aus der Kreisgruppe Rosenheim vor dem Katharinenpalast in St. Petersburg. Foto: Andreas Frank

Air Baltic fliegt von Hannover nach Riga

imageDie  lettische Fluggesellschaft Air Baltic nimmt ab 15. Dezember 2008 erstmals in ihrer mehr als 10jährigen Unternehmensgeschichte Flüge ab Hannover auf. Air Baltic wird fünf Mal pro Woche in die lettische Hauptstadt Riga starten:

Jeweils montags, dienstags, donnerstags, freitags und sonntags geht es um 13.50 Uhr mit einer Fokker 50 nach Riga, wo die Maschine um 17.25 Uhr Ortszeit landet. In umgekehrter Richtung startet Air Baltic an den gleichen Wochentagen jeweils um 9.30 Uhr Ortszeit mit Ankunft in Hannover um 12.25 Uhr. Tickets sind ab 48 Euro für einen One-Way-Flug bei einer Buchung über die Website http://www.airbaltic.com erhältlich.

Hannover ist damit neben Berlin, Düsseldorf, Hamburg und München der fünfte Flughafen in Deutschland, von dem Air Baltic Nonstop-Verbindungen ins Baltikum bietet.

Die neue Verbindung soll die wirtschaftlichen, kulturellen und touristischen Beziehungen zwischen dem Baltikum und Niedersachsen stärken und intensivieren. Lettland, Estland und Litauen zählen zu den wirtschaftlich dynamischsten Regionen Europas und bieten attraktive Investitionsbedingungen. Mit ihren prächtigen Jugendstilbauten und der gut erhaltenen historischen Altstadt, die zum UNESCO-Weltkulturerbe ernannt wurde, lohnt sich die alte Hansestadt Riga für einen Städtetrip. Auch die kilometerlangen, feinsandigen Strände der Ostsee sind innerhalb von 30 Minuten von der Hauptstadt erreichbar.

Wen es dennoch weiter zieht, dem stehen mit Air Baltic ab Riga viele sehr günstige Anschluss-Verbindungen zur Wahl: Die Flüge ab Hannover haben in Riga direkten Anschluss zu den Verbindungen von Air Baltic nach Vilnius (Litauen), Tallinn (Estland) und in die lettische Küstenstadt Liepaja. Ebenfalls gut erreichbar mit Air Baltic sind Helsinki und Tampere in Finnland. Darüber hinaus bietet die neue Flugroute Hannover-Riga gute Anschlussflüge nach Moskau und St. Petersburg (Russland), Kiew (Ukraine) und Minsk (Weißrussland). Ebenso lohnen sich Flüge über Riga nach Tiflis (Georgien), Eriwan (Armenien), Baku (Aserbaidschan), Taschkent (Usbekistan) und Almaty (Kasachstan) sowie in das israelische Tel Aviv.
Bertolt Flick, Präsident und CEO von Air Baltic: “Das Baltikum ist ein wichtiger Markt für Niedersachsen und das gleiche gilt umgekehrt. Mit unseren Flügen wollen wir eine gute Verkehrsverbindung schaffen, damit die historisch gewachsenen Beziehungen zwischen diesen beiden Regionen intensiviert werden können. Hannover ist für uns ein strategischer Standort, und wir freuen uns, künftig regelmäßig von diesem Flughafen ins schöne Baltikum starten zu können.”