Märchenhafte Reise ins Baltikum

2A81D6FD Billerbeck. Das Münsterlandfestival „pART4“ entführt die Menschen ins Baltikum – eine Gegend geprägt von Mythen und Sagen, Märchen und Legenden. Einige davon wurden an der Freilichtbühne von den jungen Schauspieltalenten Niklas Bose (Billerbeck), Johanna Fliß (Darfeld), Louisa Melzow (Billerbeck) und Lukas Pöhlker (Osterwick) einem bunt gemischten Publikum zum Besten gegeben. „Der Schatz des Baltikum“ nennt sich Europas größte Sammlung an Erzählungen und Märchen der baltischen Sagenwelt, aus denen die vier sich ihre Lieblingsstücke ausgesucht hatten.

Was fasziniert diese vier jungen Menschen gerade an Märchen? „Meine Freunde haben erst gelacht, als sie von dem Projekt erfahren haben. Aber es macht mir so viel Spaß“, sagt Louisa (12). Auch Niklas (12) ist begeistert von dieser Art der Literatur. „Diese Märchen ähneln sehr unseren Grimms Märchen, sind aber nicht so langweilig. Es ist mal was anderes und sehr interessant.“ Die Freude am Lesen und an fremden Kulturen, die die vier das Publikum spüren ließen zeigte, dass Ralf Melzow, Leiter des transittheaters Münster, bei der Besetzung der „Märchenrunde“ ins Schwarze getroffen hatte. „Vier unterschiedliche Persönlichkeiten kommen auf dieser Bühne zusammen und geben den Märchen die notwendige Dynamik“, so Melzow. Mit verteilten Rollen trugen Niklas, Johanna, Louisa und Lukas die Märchen vor. Mit „Der Wolf und die Ricke“ oder „Die Alte kommt“ führte die Reise nach Lettland bevor es mit „Der Fuchs und der Wolf“ und Geigenklängen aus Louisas „Fidel“ weiter ging ins benachbarte Litauen und in Estland ihr Ende fand.

 

Bild: Trugen die Märchen vor: (v.l.) Lukas Pöhlker, Johanna Fliß, Louisa Melzow und Niklas Bose

 

(c) AZ

Kreisgruppe Rosenheim: Reise ins Baltikum und nach St. Petersburg

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Dem Aufruf der Kreisgruppe Rosenheim des Verbands der Siebenbürger Sachsen zu einer Dokumentationsfahrt ins Baltikum und nach St. Petersburg folgten 22 Personen aus Bayern. Die Busrundreise, organisiert von der Bavarian Tour Gruppenreisen, fand vom 20. bis 28. August statt.

Die Anreise erfolgte per Flugzeug von München über Warschau nach Riga. Hier wurden wir erwartet und gleich zum Hotel geführt. Am nächsten Morgen machten wir mit unserer deutschsprachigen Reiseleiterin Anda eine Stadtrundfahrt. Die lettische Hauptstadt, ehemalige deutsche Hansestadt, wird auch als das „Paris des Ostens“ bezeichnet. Das historische Stadtzentrum, das die UNESCO zu Recht zum Weltkulturerbe erhob, blieb von üblen Bausünden verschont. Wahrzeichen der Stadt ist der Turm der Petri-Kirche, weitere Sehenswürdigkeiten sind der Rigaer Dom, das Schwarzhäupter Haus, das Rigaer Schloss, das Ensemble der großen und kleinen Gilden, die alten Handwerkshäuser „Die Drei Brüder“ und die Stadtmauer. Die Abstecher zum Schloss Rundale, erbaut im Barockstil mit schönen Galerien und Kunstgegenständen, zur ehemaligen Sommerresidenz des Herzogs von Kurland und die Fahrt in das berühmte Seebad Jurmala brachten uns auch die Landschaft näher.

Die Fahrt in die Hauptstadt Estlands, nach Tallinn, entlang der Via Baltica an der Ostseeküste verlief sehr ruhig. Bei einem Zwischenstopp in Pärnu, Seebad und „Sommerhauptstadt“ Estlands, konnten wir bei einem kurzen Spaziergang die Altstadt besichtigen. In Tallinn begrüßte uns die Reiseleiterin Kadri. Bei der Stadtführung erlebten wir die Altstadt, die sich als Gemisch aus Gotik, Renaissance, Barock und Klassizismus präsentiert. Die mittelalterliche Oberstadt wird beherrscht durch den Domberg mit dem Schloss, der Domkirche und der russisch-orthodoxen Alexander-Newski-Kathedrale. Das Zentrum der Unterstadt bildet der Marktplatz mit dem Rathaus. Lohnend war auch ein Bummel durch die engen Gassen mit hübschen Cafés und kunsthandwerklichen Werkstätten. Trotz der knapp bemessenen Zeit besichtigten wir auch die Sängerbühne, auf der regelmäßig internationale Konzerte und Chorvorführungen stattfinden.

Auf der Weiterfahrt machten wir in Narwa eine kurze Mittagspause. Hier gab es im Zweiten Weltkrieg heftige Kämpfe. Auch Siebenbürger Sachsen waren in die Kampfhandlungen verwickelt. Wir besuchten den deutschen Soldatenfriedhof, angelegt von der deutschen Kriegopferfürsorge. Unter den Gefallenen befinden sich auch viele Siebenbürger Sachsen. Andreas Frank fand hier die Grabstätte seines Vaters, der im Juni 1944 gefallen ist und hier begraben liegt – ein kurzes Gedenken, ein stiller Abschied, ein Blumenstrauß.

Der Grenzübergang nach Russland dauerte etwas länger, da wir gründlich kontrolliert wurden. Der Narwa-Fluss trennt die Stadt, deren Stadtbild durch russische Plattenbauten und Industriewerke dominiert wird. Zwei mächtige Festungen stehen gegenüber, die Hermannsfeste und die russische Burg Ivangorod. Hier erwartete uns die russische Reiseleiterin Tatjana.

Wir fuhren noch 170 km bis nach St. Petersburg. Bei leichtem Regen machten wir mit dem Bus eine Stadtrundfahrt durch die ehemalige Hauptstadt Russlands. St. Petersburg, das „Venedig des Nordens“, ist eine atemberaubende Stadt, die durch ihre Paläste und Museen weltweit berühmt ist. Die ganze Stadt präsentiert sich als Prachtbild durch die Peter-und-Paul-Festung, den Winterpalast, die Isaak-Kathedrale, die Auferstehungskathedrale/Blutskirche/Elöserkirche und die Peter-Paul-Kathedrale. Diese bildete den ursprünglichen Kern der Stadt mit der Peter-Paul-Kathedrale und ist die Grabeskirche der Zarenfamilie Romanow, in der alle Zaren, seit Peter dem I., begraben sind.

Wir konnten weitere Sehenswürdigkeiten bewundern, wie den Newsky-Prospekt, die Alexandersäule und vieles mehr. Wir sahen den Panzerkreuzer Aurora, der heute als Museum ausgestattet ist und von dem aus das Signal zur Erstürmung des Winterpalastes, dem damaligen Sitz der Provisorischen Regierung, gegeben wurde. Das war der Beginn der russischen Oktoberrevolution. Ebenso beeindruckten uns die Reiterstandbilder von Peter dem Großen und Nikolaus I. Die Schlossanlage Peterhof mit Schlosspark, etwas außerhalb der Stadt am finnischen Meerbusen gelegen, ist eine der berühmtesten Residenzen der russischen Zaren. Wir besichtigten das Badehaus der Zaren, ein riesengroßer Komplex mit allen Annehmlichkeiten, ausgestattet mit Kalt- und Warmwasser, Duschen, Badewannen, Sauna und Massageräumen. Die Schloss- und Parkanlage ist eine der schönsten der Welt. Ein Gang durch die künstlich angelegte Grotte war auch für technisch Interessierte sehenswert. Die größte Brunnenanlage der Welt mit ihren mächtigen Leitungsrohren und Ventilen führt das Wasser in freiem Fall aus natürlich angelegten Seen zu den Fontänen und den goldenen wasserspeienden Skulpturen.

In Puschkin (Zarskoje Selo) empfing uns eine Drei-Mann Blaskapelle mit der „Berliner Luft“ von Paul Linke, als sie hörten, dass wir Deutsch sprachen. Der barocke Katharinenpalast birgt das legendäre Bernsteinzimmer, das zum 300. Jahrestag der Stadt wieder vollständig rekonstruiert wurde. Leider waren viele schaulustige Touristen unterwegs und die „Museums-Aufpasser“ nötigten uns in nicht besonders freundlichem Ton zum Weitergehen. Anschließend besuchten wir den Pawlowsk-Palast, ein Geschenk Katharinas an ihren Sohn Paul, den nachfolgenden Zaren. Zu dem prachtvollen Palast, der in klassizistischem Stil erbaut wurde, gehören auch die schönen Parkanlagen. Die Besichtigung des weitgehend im prachtvollen Winterpalast untergebrachten Eremitage-Museums war ein Höhepunkt der Reise. Berühmt ist die umfangreiche Sammlung westeuropäischer Malerei aus vier Jahrhunderten (Rembrandt, Tizian, Leonardo da Vinci und Raphael). Beeindruckend sind auch das Gebäude selbst und die luxuriöse Innenausstattung. Zum Abschluss gab es ein Abendessen in einer gemütlichen Gaststätte, wo wir mit Klavierbegleitung die schöne Rundreise ausklingen ließen. Am letzten Tag machten wir noch einen Kurzbesuch in der Blutskirche, die an der Stelle errichtet wurde, wo 1881 ein Attentat auf Alexander II. verübt wurde. Wir besichtigten auch die orthodoxe Nikolaus-Marine Kathedrale, die den Seeleuten gewidmet ist. Sie hat fünf Kuppeln, ist innen reich mit Goldarbeiten sowie vielfältigem Stuckdekor verziert. Da gerade Maria Himmelfahrt gefeiert wurde, erlebten wir wunderbare Männerchöre im Wechselgesang. Die Kasaner Kathedrale, erbaut nach dem Vorbild des Petersdoms in Rom, aber mit stark russischen Architekturelementen, erinnert eher an einen Palast als an eine Kirche. Nur noch die Kuppel weist auf das römische Vorbild hin. Die Inneneinrichtung zeigt neben dem reichhaltigen Schmuck auch erbeutete Fahnen und Trophäen aus russischen Kriegszügen.

Auf dieser Fahrt haben wir einen Eindruck von der bewegten Vergangenheit der baltischen Staaten und Russlands erhalten. Überall sind der deutsche Einfluss und die Beziehungen zu Deutschland in der Vergangenheit und Gegenwart ersichtlich, was auch positiv hervorgehoben wird. Besonders die baltischen Staaten haben ihren Weg nach Europa bereits gefunden, in Russland besteht noch etwas Nachholbedarf, aber Fortschritte sind bei der jungen Generation bereits erkennbar.

Hildegard und Erwin Schuster

Bild: Landsleute aus der Kreisgruppe Rosenheim vor dem Katharinenpalast in St. Petersburg. Foto: Andreas Frank

Air Baltic fliegt von Hannover nach Riga

imageDie  lettische Fluggesellschaft Air Baltic nimmt ab 15. Dezember 2008 erstmals in ihrer mehr als 10jährigen Unternehmensgeschichte Flüge ab Hannover auf. Air Baltic wird fünf Mal pro Woche in die lettische Hauptstadt Riga starten:

Jeweils montags, dienstags, donnerstags, freitags und sonntags geht es um 13.50 Uhr mit einer Fokker 50 nach Riga, wo die Maschine um 17.25 Uhr Ortszeit landet. In umgekehrter Richtung startet Air Baltic an den gleichen Wochentagen jeweils um 9.30 Uhr Ortszeit mit Ankunft in Hannover um 12.25 Uhr. Tickets sind ab 48 Euro für einen One-Way-Flug bei einer Buchung über die Website http://www.airbaltic.com erhältlich.

Hannover ist damit neben Berlin, Düsseldorf, Hamburg und München der fünfte Flughafen in Deutschland, von dem Air Baltic Nonstop-Verbindungen ins Baltikum bietet.

Die neue Verbindung soll die wirtschaftlichen, kulturellen und touristischen Beziehungen zwischen dem Baltikum und Niedersachsen stärken und intensivieren. Lettland, Estland und Litauen zählen zu den wirtschaftlich dynamischsten Regionen Europas und bieten attraktive Investitionsbedingungen. Mit ihren prächtigen Jugendstilbauten und der gut erhaltenen historischen Altstadt, die zum UNESCO-Weltkulturerbe ernannt wurde, lohnt sich die alte Hansestadt Riga für einen Städtetrip. Auch die kilometerlangen, feinsandigen Strände der Ostsee sind innerhalb von 30 Minuten von der Hauptstadt erreichbar.

Wen es dennoch weiter zieht, dem stehen mit Air Baltic ab Riga viele sehr günstige Anschluss-Verbindungen zur Wahl: Die Flüge ab Hannover haben in Riga direkten Anschluss zu den Verbindungen von Air Baltic nach Vilnius (Litauen), Tallinn (Estland) und in die lettische Küstenstadt Liepaja. Ebenfalls gut erreichbar mit Air Baltic sind Helsinki und Tampere in Finnland. Darüber hinaus bietet die neue Flugroute Hannover-Riga gute Anschlussflüge nach Moskau und St. Petersburg (Russland), Kiew (Ukraine) und Minsk (Weißrussland). Ebenso lohnen sich Flüge über Riga nach Tiflis (Georgien), Eriwan (Armenien), Baku (Aserbaidschan), Taschkent (Usbekistan) und Almaty (Kasachstan) sowie in das israelische Tel Aviv.
Bertolt Flick, Präsident und CEO von Air Baltic: “Das Baltikum ist ein wichtiger Markt für Niedersachsen und das gleiche gilt umgekehrt. Mit unseren Flügen wollen wir eine gute Verkehrsverbindung schaffen, damit die historisch gewachsenen Beziehungen zwischen diesen beiden Regionen intensiviert werden können. Hannover ist für uns ein strategischer Standort, und wir freuen uns, künftig regelmäßig von diesem Flughafen ins schöne Baltikum starten zu können.”

Estonian Air erweitert Streckennetz

estonian air  Ab dem 2. Oktober will die nationale Fluggesellschaft Estlands ihr Streckennetz im Inland mit der Verbindung Tallin – Kuressaare erweitern.

Fluggäste können künftig achtmal pro Woche die neue Inlandsverbindung zwischen Tallinn und Kuressaare nutzen. Estonian Air steuert künftig die Hauptstadt der Insel Saaremaa montags und sonntags je einmal sowie dienstags, donnerstags und freitags je zweimal täglich an.

Die neue Verbindung bietet Reisenden nach Estland eine ideale Gelegenheit, ihren Aufenthalt mit dem Besuch einer der sehenswerten Inseln des Landes zu verbinden.

www.estonian-air.ee

Geschäftsreisen nach Vilnius: Neue Bahnverbindung zum Flughafen Vilnius

Flughafen VilniusFlüge nach Vilnius: Geschäftsreisende können eine neue Bahnverbindung zum Flughafen Vilnius nutzen.

Im Oktober 2008 startet die neue Zugverbindung zwischen Vilnius International Airport und dem Hauptbahnhof von Vilnius.

Künftig dauert es dadurch nur noch zwölf Minuten, um vom Flughafen ins Stadtzentrum zu gelangen. Die moderne Bahnhaltestelle am Flughafen wird beispielsweise einen geräumigen Aufzug bieten und auch den Anforderungen der Fahrgäste mit eingeschränkter Mobilität genügen.

Mehr Infos unter www.vilnius-airport.lt und www.litrail.lt

 

Tipp: Günstig Flüge und Hotels für Vilnius und das Baltikum bei Image Tours buchen unter

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Mit Scandlines auf Entdeckungsreise nach Riga

Rostock (ots) – Im Preis ab 369 EUR pro Person sind neben der Fährpassage mit einem Pkw bis 6 Meter Länge von Rostock nach Ventspils (Lettland) und zurück, vier Übernachtungen an Bord in einer  2-Bett-Kabine inklusive Vollpension und Hafengebühren sowie zwei Übernachtungen mit Frühstücksbuffet in einem Hotel im Zentrum von Riga enthalten.

Riga ist nicht nur Hauptstadt Lettlands, sondern auch eine der größten und schönsten Städte des Baltikums. Prachtvolle Bauwerke aus dem Mittelalter bis in die Zeit des Jugendstils und eine liebevoll restaurierte Altstadt sind Zeugen einer wechselvollen Geschichte.

Eine vielseitige und moderne Kulturlandschaft, elegante Läden und Restaurants ergänzen die Vielfalt Rigas und machen die lettische Metropole zu einer der attraktivsten Städte Europas.

 

Weitere Informationen und Buchung:

Scandlines Produktentwicklung

Telefon: (0381) 207 33 93

Fax: (0381) 207 33 89

E-Mail: gruppen@scandlines.de

oder über die Scandlines

Repräsentanz Berlin

Telefon: (030) 20 61 66 10

Fax: (030) 20 61 66 79

E-Mail: berlin@scandlines.de

airBaltic: Neue Strecken im Winter

Der Billigflieger airBaltic gab nun die neuen Ziele in seinem Winterflugplan bekannt. Darunter ist Tampere, die zweitgrößte Stadt Finnlands und Amsterdam, das Venedig des Nordens werden angeflogen, genauso wie Hurghada und Sharm El Sheikh sowie Dubai.

Die Strecke Tampere-Riga erhält man bespielsweise ab günstigen 51 Euro. Der Preis versteht sich inklusive Steuern und Gebühren. Buchbar sind die meisten Strecken bereits jetzt, die Flüge starten alle zu verschiedenen Terminen im Oktober.

Ihren Flug können Sie hier buchen.

Entspannung auf Estnisch

Von Holger Rust

Ich habe mir, weil man derzeit viel von den ehemaligen Sowjetrepubliken hört, jetzt einmal Estland angesehen. Abgesehen vom wunderschönen Tallinn, fand ich ein unerhört entspanntes Ländchen vor – denn wir sprechen hier von einem wirklich kleinen Land. Entspannte Ruhe überall, selbst auf den Autobahnen. Eine Autobahn in Estland muss man sich als eine relativ unverkrampfte logistische Lösung vorstellen, mit U-Turns und Linksabbiegerspuren, was kostspielige Ausfahrten spart. Alle paar hundert Meter parkt ein PKW auf der Standspur, die Fahrer haben sich in die Wälder geschlagen, um Eierschwammerln zu ernten.

Verkehr? Auf der Landstraße von Kalvi am finnischen Meerbusen in die alte Universitätsstadt Tartu, etwa eine halbe Tagesreise, habe ich keine hundert Autos gezählt, und zwar in beiden Fahrtrichtungen. Nicht, dass es in Estland weniger Autos gäbe als in Österreich. Aber bei 1,5 Millionen Einwohnern, von denen allein über 400.000 in Tallinn leben, kommt es selten zu einem Stau. Trotz Einsamkeit indes weit und breit kein Elch, obwohl in regelmäßigen Abständen Tafeln vor solchen Tieren warnen. Fast leere Straßen, wenig Autos, keine Elche. Entspanntes Fahren also, ebenso entspannt wie das Verhältnis zu touristischen Attraktionen, deren eine der Grund für meine Rückreise von Tartu nach Tallinn auf dem Umweg über Jögeva war: dort liegen die Sümpfe von Endla. Die sollen sehr toll sein, wirklich sehenswert.

Aber sie zu finden war nicht einfach. Naturattraktionen in Estland sind meistens nur das: attraktive Natur. Man muss sie aufspüren, denn so richtig ausgeschildert sind sie nicht, wer sie finden will, wird sie schon finden. Und wer sie findet, findet zunächst einmal einen Parkplatz vor einem Gutshaus und Gestüt, daselbst eine Tafel mit allerlei wichtigen Informationen, auf Estnisch. Das ist eine finno-ugrische Sprache, mehr brauche ich nicht zu sagen. Und Besucher sind auch keine da. Parkplatzwächter schon gar nicht, denn Parken ist nur in den Städten kostenpflichtig. Aber der Sumpf muss hier sein, denn auf der Tafel sieht man gestrichelte Linien, waagerecht, das heißt ja wohl auch in Estland: Sumpf. Dann kommt doch jemand vorbei und sagt: "Follow the sign that says ‚Laudtee’!" Fügt hinzu, wir sollen uns nicht von Absperrungen auf den Wiesen irritieren lassen, die seien für die Pferde. Also suchen wir das Schild "Laudtee", von dem ich bis heute nicht weiß, was es heißt, irgendetwas mit Weg vermutlich, die Absperrungen für die Pferde irritieren uns nicht, der Weg führt durch einen dieser schönen und charakteristischen Birkenwälder. Und dann der Sumpf. Liegt einfach plötzlich vor einem, ein Hochmoor eher, mit einem unendlichen Holzsteg mitten durch, an einem Herbsttag mit wolkenlosem Himmel, der in den Wasserlöchern ein grundlos tiefes Blau produziert. Kein Schild verbietet irgendetwas, und so kommt auch niemand auf die Idee, irgendwas Verbotenes zu tun. Unglaublich entspannend. Selbst die Pferde sind entspannt. Trotz Absperrungen.

Holger Rust, geboren 1946, ist Publizist und Professor für Soziologie in Hannover.

Das Bernsteinmuseum

Das Bernsteinmuseum in Kaliningrad ist ein der einzigartigen Museen dieser Art, ähnliche Museen gibt es nur in Klaipeda und Palanga (Litauen). Die ganze Exposition des Museums ist nur einem wunderschönen Stein gewidmet und zwar dem Bernstein. Es ist kein Wunder, denn es gibt im Kaliningrader Gebiet etwa 90 % der Vorräte von diesem Mineral.
Das Museum wurde 1979 gegründet. Sein Hauptgebäude ist der Turm des 19. Jahrhunderts, der früher zum System der Königsberger Verteidigungsbefestigungen gehörte. Die Exposition des Museums, ungeachtet ihrer „Bernsteineinseitigkeit“, ist höchst vielfältig und interessant. Nur Steine mit Insekten und Teilen der Pflanzen der uralten Epochen gibt es hier über 1000 Stück.
Auch können Sie im Museum Erzeugnisse aus Bernstein besichtigen, ältesten von denen man zur Steinzeit zurechnet. Besonders hervorragende Ausstellungsgegenstände sind die von deutschen Meistern in der 18. und 19 Jahrhunderten hergestellte Juwelierwaren. Man glaubt, dass eben diese Zeitperiode die Blütezeit der Bernsteinkunst war.

Nebenbei gesagt, befand sich früher ein Teil der Exposition des Museums einschließlich der Werke der deutschen Meister in Rüstkammer des Kremls, eines der bekanntesten Museen von Russland, und später wurde dem Bernsteinmuseum als eine Gabe übergeben.
Unter den interessantesten Ausstellungsgegenständen sind die rekonstruierten Elemente des berühmten Bernsteinzimmers zu erwähnen. Das Zimmer wurde während des zweiten Weltkrieges von Faschisten gestohlen. Und wo es sich heute befindet, ist leider immer noch unbekannt.
Im Museum gibt es auch Ausstellungsgegenstände der modernen Kunst z.B. von Malern aus Ländern des Baltikums, Sankt-Petersburg und Kaliningrad geschaffenen Skulpturen und Schmucksachen aus Bernstein.
Adresse des Bernsteinmuseum:

Kaliningrad, Platz Plostschadj Wasilewskogo 1
Telefon: + 7 (4012) 46-1563

Busbahnhöfe Minsk

Dank seiner guten geografischen Lage gilt Minsk als eines der wichtigsten Transportzentren Europas. Durch die Hauptstadt von Belarus erstrecken sich die wichtigsten Fernverkehrsstraßen, die Führende ist die Verkehrsader Brest-Minsk-Moskau, die von der EU als vorrangig in der Entwicklung der Infrastruktur „Westen-Osten“ anerkannt wurde. In Weißrussland sind viele Logistik-Unternehmen angesiedelt. Es ist kein Wunder, dass der Bus in dieser Situation ein der beliebtesten Personenverkehrsmittel in Minsk ist.

Für den Fernverkehr und internationale Buslinien stehen in Minsk folgende Busbahnhöfe zur Verfügung:

– Busbahnhof „Zentralny“, der älteste Minsker Busbahnhof;
– Busbahnhof „Moskowsky“, der modernste Busterminal der Stadt;
– Busbahnhof „Wostotschny“;
– Busstation „Jugo-Zapadnaja“;
– Busstation „Awtozawodskaja“.

In der Regel gibt es keine besondere Probleme oder Schwierigkeiten, wenn man in Minsk ein Busticket buchen will. Auch in der Reisezeit sind derartige Tickets fast immer verfügbar. Dank einem einheitlichen Computersystem kann man die Busfahrkarte für die gewünschte Richtung in der Kasse jedes Minsker Busbahnhofes kaufen.

Die Minsker Ticketschalter für Busse haben auch den Zugang zum polnischen Online-Buchungssystem. Das ermöglicht die Buchung der Fahrkarten für die Busfahrt nach Europa mit Umsteigen in Warschau oder Belostok. Die Minsker Busbahnhöfe bieten eine reiche Palette an verschiedenen Leistungen an, von Ticketbuchung und Unterstützung bei dem Visum bis zum Mini-Hotel und chemischer Reinigung.