Kommentar: Haftung für die Lobby

frankfurt Die größte Finanzmarkt- krise seit dem Zweiten Weltkrieg sorgt für Angst, Panik und Irritationen. Der Ruf nach Konsequenzen wird immer lauter. Im Mittelpunkt steht dabei die Forderung,  verantwortungslosen Finanzgeschäften schamloser Manager einen Riegel vorzuschieben, indem diesen eine Haftung mit ihrem Privatvermögen auferlegt wird. Ein solcher Vorschlag ist Wind auf die Mühlen verärgerter Bürger und macht sich in diesen Tagen gut. Doch hilft er uns wirklich weiter? Es bleibt die Frage: Populismus oder berechtigte Forderung?

Fakt ist: Es gibt bereits eine Haftung von Vorstandsmitgliedern, und zwar in § 93 Absatz 2 des Aktiengesetzes. Dabei handelt es sich jedoch um eine reine Innenhaftung, die nur der Gesellschaft die Möglichkeit einräumt, Vorstandsmitglieder wegen Pflichtverletzungen in Anspruch zu nehmen. Eine Außenhaftung gegenüber Dritten, also Anlegern, ist dagegen nicht vorgesehen. Fakt ist aber auch, dass im Jahre 2004 der damalige Bundesfinanzminister Eichel (SPD) einen Gesetzentwurf vorgelegt hat, der eine solche Außenhaftung vorsah. Das Vorhaben scheiterte am Widerstand von Union und FDP und damit am Lobbyistentum der Wirtschaftsverbände. Nun da das Kind in den Brunnen gefallen ist, stellen sich die Frage erneut: Ist eine Außenhaftung sinnvoll und ist sie auch gerecht?

Sinn und Zweck der Einführung einer Außenhaftung erhellen sich leicht. Wer am Ende mit seinem Privatvermögen gerade stehen muss, wird es sich dreimal überlegen, ob er ein risikoreiches Finanzgeschäft ohne hinreichende sachliche Legitimation eingeht. Das mag vordergründig gesehen eine gewisse Lähmung der Finanzmärkte bedeuten, bringt andererseits aber nur etwas Selbstverständliches zum Ausdruck: Wer mit fremder Leute Geld umgeht, sollte stets genau wissen, was er tut. Weiß er es nicht, muss er die Konsequenzen tragen. Und deshalb ist es auch konsequent, dass Manager ihre Schadensersatzverpflichtung nicht auf Versicherungen sollen abwälzen können – genau dies sah daher richtigerweise auch der Gesetzentwurf aus 2004 vor.

Bliebe noch die Frage nach der Gerechtigkeit. Schließlich neigt man in der allgegenwärtigen Frustration zu Überreaktionen und fordert Konsequenzen ein, die über das Ziel hinausgehen. Doch auch hier liegen die Dinge geradezu erfrischend einfach. Manager rechtfertigen ihr hohes Salär in der Regel auch mit der Verantwortung, die ihre Tätigkeit mit sich bringt. Das kann man tun. Dann aber muss man auch so konsequent sein und die Kehrseite der Medaille betrachten: Wer sich der Verantwortung rühmt, muss sich dieser auch stellen.

Im Übrigen ist dies eine Forderung, die man unter umgekehrten Vorzeichen auch auf eine ganze andere Berufssparte anwenden sollte, nämlich die der Ärzte. Ärzte wissen, was es heißt, Verantwortung zu übernehmen. Sie kennen die Risiken, die die Übernahme von Verantwortung mit sich bringt, ohne dafür im Regelfall eine angemessene finanzielle Abgeltung zu erhalten. Anders als (bislang noch) die Wirtschaftsmanager – aber die haben das, was Ärzten fehlt: Eine starke Lobby!

Verfasst von Patrick

Bis Lettland liefert das Schotterwerk

9442685_GST.onlineBild_szonscale4 Kirchen / Altsteusslingen (sz) – Das Schotterwerk Kirchen hat sich der CDU-Ortsverband Ehingen-Alb bei einer Betriebsbesichtigung angeschaut. Durch das Werk führten Geschäftsführerin Elisabeth Minst-Bailer und Bergbauingenieur Walter Minst.
Im seit mehr als 50 Jahren bestehenden Schotterwerk Kirchen geht man neue Wege. Neben den klassischen Produkten aus einem Steinbruch für den Straßen- und Wegebau oder die Uferbefestigung an Flüssen setzt man in dem mittelständischen Betrieb auf die Veredelung des Abbaumaterials. So hat sich das Schotterwerk ein zweites Produktionsfeld erschlossen. Aus dem Gestein wird Kalkgranulat und Steinmehl produziert. Beide gehen zu einem großen Teil in den Export.
Dies erfuhren die Mitglieder der CDU Ehingen-Alb, die zusammen mit Finanzbürgermeister Alexander Baumann und CDU-Stadtverbandsvorsitzenden Herbert Brandl das 14 Hektar große Steinwerksareal besuchten.

Sprengung in Sekundenschnelle

Sprengmeister Reinhold Schrode erläuterte die Ladung der sieben, fast 20 Meter tief gebohrten Löcher für die anstehende Sprengung auf der untersten Terrasse der Abbauwand. Rund 5000 Euro kostet eine derartige Sprengung mit der entsprechenden Vorbereitung. In Sekundenschnelle wurden dann etwa 2000 Kubikmeter Fels gelockert. Das Material wird mit einem 40 Tonnen fassenden Muldenkipper zum Brecher gefahren.
Das Herzstück des Schotterwerks ist die über 40 Meter hohe Anlage mit den Gesteinsmühlen. Hier werden aus dem Kirchener Stein, der einen Kalkanteil von 98 bis 99 Prozent aufweist, Granulat und Mehl aufbereitet, und in acht Silos mit einem Fassungsvermögen von mehr als 2000 Tonnen für den Abtransport bereitgestellt. Zur Trocknung wird die Abwärme des betriebseigenen Blockheizkraftwerks eingesetzt. Die Steinmühlen drehen sich von 6 Uhr bis 22 Uhr.
Das Kalkgranulat wird mit Silozügen zur Wasseraufbereitung nach Holland und auch nach Hamburg gefahren. Regelmäßig verlassen Silozüge das Schotterwerk auch um die Fracht nach Polen zu bringen. Selbst in Lettland hat der Kirchener Betrieb, der 20 Mitarbeiter zählt, Kunden.
Aber auch in der Nähe hat man Abnehmer. Die Stadt Ehingen braucht das Produkt für ihr Freibad und auch die Aulendorfer Therme ist Käufer. Nach wie vor ist der Kirchener Kalkstein bei der Landwirtschaft als Düngekalk anerkannt.
Der CDU-Ortsvorsitzende Wolfgang Kopp aus Altsteußlingen, der die Betriebsbesichtigung im Schotterwerk Kirchen organisiert hatte, bedankte sich im Namen der Teilnehmer bei der Geschäftsführerin Elisabeth Minst-Bailer für den interessanten Nachmittag.

Soko "Lina" schnappt die Navi-Bande

Fahndungserfolg: 18 Litauer nach Hunderten von Straftaten festgenommen.

Hamburger Polizei gelingt gewaltiger Schlag gegen organisierten Diebstahl von hochwertigem Autozubehör.

Von Jan-Eric Lindner

114754v1 Die festgenommenen Verdächtigen, sie sehen aus wie Jungs aus einer Boygroup – doch die Jungs sind alles andere als harmlos: Nach Erkenntnissen der Polizei sind sie Teil einer straff organisierten Bande, die unter anderem in Hamburg und im Umland einen Millionenschaden verursacht hat. Nach hoch intensiven Ermittlungen und langen Observationen ist der Ermittlungsgruppe “Lina” (“Litauische Navidiebe”) der Hamburger Polizei ein gewaltiger Schlag gegen den bandenmäßig organisierten Diebstahl von hochwertigem Autozubehör gelungen. Festgenommen wurden 18 Litauer. Bei ihnen entdeckten Ermittler 200 “Navis”. Nebenbei stellten sie noch einen Porsche 911 sicher, den die jungen Diebe auf einer ihrer nächtlichen Touren mitgehen ließen.

Ihre Basis hatte die Bande in einer Wohnung auf St. Pauli eingerichtet. Von dort rückten immer wieder andere junge Litauer zu Klautouren aus. Sie schlugen Autofenster ein, zerrten die teuren Geräte aus Luxuswagen, brachten sie in die Wohnung. Von dort wurden die Navis außer Landes gebracht. Andreas Klug, Leiter der für die Ermittlungen zuständigen ZD65 bei der Kripo: “Die Hintermänner sitzen in Litauen. Mit den Festnahmen in diesem Fall ist es uns gelungen, erstmals Strukturen des organisierten Navi-Diebstahls offenzulegen. ” Wie seine Kollegen hofft Klug, dass die Zahl der Diebstähle in Hamburg und im Umland nun deutlich zurückgehen werde.

Die litauische Bande -14 Mitglieder sitzen seit der Großrazzia am 28. August in Haft – brachte die im Schnitt rund 3500 Euro teuren Geräte größtenteils in die litauische Heimat. Von dort wurden sie über Internet-Auktionshäuser – quasi als Reimport – unter anderem nach Deutschland zurückverkauft. “Allein in Hamburg und Umgebung wurden zuletzt monatlich rund 200 fest eingebaute Navis geklaut. Einen Großteil der jetzt sichergestellten Geräte werden wir konkreten Taten zuordnen können.”

Bei der jüngsten Razzia sind – da ist sich die Kripo sicher – auch einige Hintermänner mit ins Netz gegangen. Auch in der litauischen Hauptstadt Vilnius hatten Hamburger “Lina”-Ermittler recherchiert. Andreas Klug: “Den nächsten Litauern, die zum Navigationsgeräten-Klau herkommen, werden wir gewaltig auf den Füßen stehen. Der Riesenaufwand in diesem Fall hat sich gelohnt.”

Bild: Polizisten führen einen der jungen litauischen Navi-Diebe ab. Insgesamt vollstreckten die Beamten 18 Haftbefehle. Vorausgegangen waren monatelange Ermittlungen. Bei den Tätern fanden die Beamten 200 teure “Navis” – und als “Beifang” einen Porsche 911. Foto: Polizei

Mit Gastgeschenken Verbundenheit unterstrichen

Jugendliche Schwimmer aus Kaunas zu Besuch in Lippe

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Kreis Lippe. Die Sportpartnerschaft des Kreises Lippe mit der litauischen Stadt Kaunas ist lebendig: Zur Zeit sind sechs jugendliche Schwimmer und eine Trainerinnen aus Litauen zu Gast im Kreis Lippe. Im Rahmen der seit 1992 bestehenden Partnerschaft ist dies das 17. Treffen der Jugendlichen aus Lippe und Kaunas. Die Jugendlichen im Alter zwischen 9 und 17 Jahren wurden vom verantwortlichen Organisator beim Kreis Lippe, Jobst Kuhlmann, herzlich in Lippe begrüßt.

Die Betreuung vor Ort hat der TV Lemgo unter der Federführung von Volker Geissler übernommen. Auf dem sechstägigen Besuchsprogramm stand auch ein Empfang im Detmolder Kreishaus. Die allgemeine Vertreterin des Landrats, Brigitte Nolting, hieß die jungen Gäste aus der Partnerstadt herzlich willkommen in Lippe.

„Unsere Partnerschaft mit Kaunas ist eine lebendige Partnerschaft und die gegenseitigen Besuche der jungen Sportler aus Litauen und Lippe tragen dazu wesentlich bei,“ betonte Brigitte Nolting bei der Begrüßung. Mit dem Austausch von Gastgeschenken unterstrichen die Partner ihre Verbundenheit. Nach regen Gesprächen wurden die Besucher aus dem Baltikum anschließend zum Essen im Detmolder Kreishaus eingeladen. Der für die Betreuung und Begleitung verantwortliche TV Lemgo hatte wieder ein interessantes Programm für die litauischen Gäste zusammengestellt.

Neben einer Klettertour im Teuto-Kletterpark am Hermannsdenkmal stehen ein Besuch des Safariparks in Stukenbrock sowie eine Sightseeingtour in Bielefeld mit Besuch des Stadionfestes von Arminia Bielefeld auf dem Programm. Damit die sportliche Herausforderung nicht fehlt, werden die Schwimmer auch einen Schwimmwettkampf im Freizeitbad Eau-Le austragen.

Bildtext: Jugendliche Schwimmer aus Kaunas besuchten mit ihrer Trainerin Milda Sabokaite (Mitte) im Rahmen der Partnerschaft des Kreises Lippe mit der litauischen Stadt Kaunas auch das Kreishaus in Detmold (Foto: Karin Drexhage)

Lebensmittel-Keime landen in der Tüte

Geschmacklose Bilanz: Deutsche Lebensmittelkontrolleure beanstanden 15 Prozent aller Proben, jeder vierte Betrieb fällt ihnen auf. Besonders oft monieren sie Fleisch. Es geht um Keime und Mogelpackungen. Allerdings: Obst und Gemüse werden besser

VON HANNA GERSMANN

Ein Eis sauber herzustellen ist anscheinend ein Problem. Sahne, Milch, Zucker verrühren, ein paar Früchte hinzu, das Ganze frieren – das klingt einfach. Doch die deutschen Lebensmittelkontrolleure beanstandeten 14 Prozent aller Eis- und Dessertproben, die sie im letzten Jahr nahmen, unter anderem wegen Keimen. Das gab am Donnerstag das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit bekannt.

Für die Kontrolle sind in Deutschland die Länder zuständig. Prüfer laufen durch Fabriken, Supermärkte und Restaurants. Und sie schicken Waren ins Labor. Von den gut 400.000 Proben aus dem letzten Jahr hatten 15 Prozent einen Makel. Am häufigsten traf es Fleisch, Fisch und Wurst. Mal monierten die Tester, dass im Wiener Schnitzel Schweinefleisch steckte, obwohl es Kalb sein muss. Mal fielen ihnen Etiketten auf, bei denen Hinweise auf Zutaten fehlten, die Allergien auslösen. Oft mangelt es auch an Hygiene.

Sauberer wird es seit Jahren nicht. 2007 fiel jeder vierte Betrieb, den die Kontrolleure besuchten, unangenehm auf. 2006 war das nicht anders. Angelika Michel-Drews vom Bundesverband der Verbraucherzentralen kritisiert: "Die Lebensmittelkontrolle wird zusammengespart." Tatsächlich ging die Zahl der Kontrollbesuche seit 2002 um 8 Prozent zurück. Letztes Jahr haben die Prüfer nicht mal die Hälfte aller Betriebe inspiziert.

Etwas tut sich doch. Der Umweltverband Greenpeace schickt auch regelmäßig Tester los. In den letzten Jahren spürten sie in Trauben, Paprika oder Erdbeeren oft Rückstände von Spritzmitteln auf – in Dosen über dem gesetzlichen Limit. "Die Supermarktketten verbessern ihre Standards", meint Greenpece-Experte Manfred Krautter aber jetzt. Rewe oder Lidl ziehen häufiger Proben. Und Edeka verspricht – wenn auch schon seit einiger Zeit -, eine "Schwarze Liste" für Ackergifte herauszubringen. Mittel, die darauf sind, werden für Produzenten tabu.

Der Industrieverband Agrar (IVA) zeigt sich da weniger einsichtig. Mitte Juni hat Greenpeace die Studie "Die schmutzigen Portfolios der Pestizidindustrie" vorgestellt. Danach sind knapp die Hälfte der gut 500 Pestizide, die die Chemiekonzerne verkaufen, für Mensch und Natur besonders schädlich. Vergangene Woche erklärte der IVA im Internet: "Nach den Maßstäben von Greenpeace müsste allerdings auch Kochsalz verboten werden", weil es "in hoher Dosierung tödlich wirken" könne. Inzwischen erwirkten die Umweltschützer vorm Hamburger Landgericht eine Unterlassungsverfügung. Wiederholt der IVA seine Aussage, drohen ihm 250.000 Euro Ordnungsstrafe. Industriechemikalien sind mit Kochsalz nicht vergleichbar. Zurück zum Eis: Die gefundenen Keime sollen nicht gefährlich sein.

DOPPELTES STEAK

Fleisch und Milch von geklonten Tieren könnten nach Einschätzung der EU-Behörde für Lebensmittelsicherheit (Efsa) doch mit gesundheitlichen Risiken verbunden sein. Zwar würden die Risiken bei Schweine- und Rindfleisch als sehr gering eingeschätzt, sagte Efsa-Chef Vittorio Silano am Donnerstag. Angesichts der bisher kleinen Datenbasis seien allerdings weitere Studien nötig. Noch im Januar hatte die Behörde die Einfuhr von Fleisch und Milch geklonter Tiere für unbedenklich erklärt, sowohl was den Verzehr angeht als auch die Folgen für die Umwelt. Die EU-Kommission hatte eine Untersuchung darüber im März 2007 in Auftrag gegeben, nachdem die US-Lebensmittelbehörde FDA Klonfleisch von Kühen, Schweinen und Schafen zugelassen hatte. Seither wurden hunderte Tiere in den Vereinigten Staaten geklont. Vor allem Deutschland und Großbritannien setzten sich dafür ein, Klonprodukte auch in der EU zuzulassen. (rtr)

Aufgedeckt: Schmuggel von 2,1 Millionen Zigaretten in Celle

Nach der Festnahme durchsuchten die Fahnder mehrere Wohnungen im Raum Celle

Am späten Montagabend haben Zollfahnder in Celle den Schmuggel von rund 2,1 Millionen Zigaretten aufgedeckt! Damit haben sie einen Steuerschaden in Höhe von rund 395.000 Euro verhindert. Neun mutmaßliche Mitglieder eines Schmugglerrings zwischen 20 und 44 Jahren wurden bei der Durchsuchung festgenommen. Das teilten das Zollfahndungsamt Hannover und die Staatsanwaltschaft Lüneburg am Dienstag mit. Fünf der Schmuggler kommen aus de Raum Celle, die anderen vier Kriminellen stammen aus dem Baltikum.

Die Festnahme fand in einem Gewerbegebiet statt. Die mutmaßlichen Schmuggler waren Angaben zufolge gerade dabei, die unverzollten und unversteuerten Zigaretten der Marke «Jin Ling» aus einem lettischen Lkw zu laden. Um nicht aufzufallen, tarnten sie die Ware, indem sie sie in einem Kühlcontainer mit Geflügelfleisch transportierten.

Nach der Festnahme haben die Fahnder mehrere Wohnungen im Raum Celle durchsucht. Sie fanden dabei weitere 20.000 Zigaretten sowie 15 000 Euro Bargeld und stellten alles sicher. Fünf der Schmuggler wurden nach ihrer Vernehmung am Dienstag wieder freigelassen. Die anderen vier Festgenommenen sollten im Laufe des Vormittags dem Haftrichter vorgeführt werden.

Nach Angaben des Zollfahndungsamt werden «Jin Ling»-Zigaretten in Kaliningrad hergestellt und finden immer mehr Konsumenten. Allein im vergangenen Jahr seien im gesamten Bundesgebiet etwa 75 Millionen Stück beschlagnahmt worden. (ddp/ba)

Reederei Scandlines eröffnet erneut Kinder-Fährbetrieb im FEZ Wuhlheide Berlin

Scandlines

(lifepr) Rostock, 17.07.2008 – In den Sommerferien veranstaltet das FEZ-Berlin, Europas größtes gemeinnütziges Kinder-, Jugend- und Familienzentrum, das Stadtspiel "FEZitty – Hauptstadt der Kinder".

Vom 17. Juli bis 31. August 2008 unterstützt die Fährreederei Scandlines diese, alle zwei Jahre stattfindende, Ferienaktion als Co-Sponsor mit einem "Kinder-Fährbetrieb". Unter Anleitung von Pädagogen des FEZ können Kinder beim "Fährbetrieb" zum Beispiel als Vollmatrosen, Maschinisten oder Stewardessen anheuern. Innerhalb des diesjährigen Stadtspiels werden vom "Arbeitsamt" der Kinderstadt freie Jobs an interessierte Bewerber an den "Kinder-Fährbetrieb" vermittelt.

Außerdem gestaltet die Reederei im Foyer dieses fiktiven Arbeitsamtes in der FEZitty-Altstadt einen eigenen Bereich unter dem Namen "Scandlines World". Beim Stöbern durch das umfangreiche Informationsmaterial erfahren die Besucher Neues über die Urlaubsdestinationen Dänemark, Schweden und das Baltikum. Ein Info-Terminal lädt zum Surfen auf den Internetseiten der Reederei Scandlines ein.

"Scandlines unterstützt das Projekt, weil hier Kindern und Jungendlichen in den Sommerferien eine sinnvolle Freizeitbeschäftigung angeboten wird. Gleichzeitig können wir den Kids spielerisch einen ersten Einblick in Berufe der Seefahrt geben", sagt Frank Havemann, Leiter Konzernkommunikation & Public Affairs Scandlines.
Die Reederei Scandlines unterstützt die Arbeit zahlreicher Kinder- und Jugendprojekte in Deutschland, seit 2003 unter anderem auch in Kooperation mit dem FEZ-Berlin.

Weitere Informationen zum Stadtspiel erhalten Sie unter www.fezitty.de

Foto: Scandlines Fährbetrieb im FEZ

Warnung vor Cyber-Krieg

Schäuble: Internet-Angriffe größte Gefahr

von Kai Gauselmann

Wolfgang Schäuble

Innenminister Wolfgang Schäuble (CDU) sieht die Chancen des Internets, warnt aber auch vor Gefahren. (Foto: dpa)

Halle/MZ. Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble (CDU) warnt vor einem möglichen Computer-Angriff auf Deutschland, einem so genannten Cyber-Krieg. "Elektronische Angriffe auf Computer-Netzwerke unseres Landes sind derzeit vielleicht die größte Gefahr für die Sicherheit", sagte Schäuble Donnerstagabend in Halle.

Insbesondere lebensnotwendige Bereiche, etwa Flughäfen und die Versorgung mit Strom und Wasser, müssten deshalb besonders gegen Angriffe geschützt sein. Als Beleg für die Bedrohung durch Angriffe über das Internet nannte Schäuble eine Attacke auf Estland vor zwei Jahren. "Was wir in Estland erlebt haben, wird vielleicht einmal als der erste Fall von Cyber-Krieg in den Geschichtsbüchern stehen", so Schäuble.

Der Innenminister sprach in den Franckeschen Stiftungen als Gastredner der 30. Halleschen Wirtschaftsgespräche, die von den juristischen und wirtschaftswissenschaftlichen Fakultäten der Uni Halle sowie dem Institut für Unternehmensforschung und -Führung veranstaltet werden. Schäubles Thema war die "Informationsgesellschaft in einer globalisierten Welt". Der 65-Jährige räumte ein, dass er sich die virtuelle Welt des Internets mit ihren Möglichkeiten mühselig erschließen muss. "Meine Generation gehört zu den digitalen Immigranten." Die heute 18-Jährigen hingegen seien die erste Generation der "digital natives", der Eingeborenen der digitalisierten Welt.

Wie sich diese Welt entwickelt, sei im Grunde genommen noch gar nicht wirklich absehbar, sagte Schäuble. Man dürfe das Ausmaß dieser Entwicklung nicht unterschätzen. "Als das erste Auto erfunden wurde, hat man es als eine Art etwas schnelleres Pferd angesehen. Am Ende hat es aber sogar die Struktur unserer Städte verändert." Der Regierung komme die Aufgabe zu, den Freiheiten, die die Digitalisierung bringt, einen "Ordnungsrahmen" zu setzen. "Wo es Chancen gibt, da sind Risiken auch nicht fern. Das Internet ist nicht nur Bibliothek, Einkaufsmeile oder Kontaktbahnhof. Es ist auch Tatort", so der Innenminister.

Kriminellen werde teilweise ihr Werk im Internet durch die Sorglosigkeit der Nutzer leicht gemacht. In der vermeintlichen Anonymität des Netzes gäben viele ohne Bedenken ihre persönlichen Daten preis. "Auf der anderen Seite demonstrieren diese Menschen dann gegen einen angeblich ach so datensammlungswütigen Bundesinnenminister", sagte Schäuble. Er war zuletzt unter anderem wegen einer Ausweitung der Online-Durchsuchung in die Kritik geraten. Der Staat müsse sich aber digital rüsten, um Bedrohungen durch Kriminelle, Terroristen oder Cyber-Angriffe abwehren zu können, betonte Schäuble. "Der Staat muss Kriminellen im Internet auf Augenhöhe begegnen können." Dabei gehe es nicht darum, die Bürger auszuspionieren, versicherte Schäuble. "Die Instrumente, die von einigen als Bedrohung wahrgenommen werden, dienen eigentlich der Gewähr der ausgedehnten Freiheit durch das Internet."

480 000 Passagiere auf Kreuzfahrtschiffen

Wiesbaden (ots) – Kreuzfahrten werden in Deutschland immer beliebter. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt, haben im Jahr 2007 etwa 483 000 Passagiere in deutschen Seehäfen eine Kreuzfahrt begonnen oder beendet. Im Vergleich zu 2006 entspricht dies einem Zuwachs von etwa 51 000 Personen oder rund 12%. Insgesamt spielen Kreuzfahrten im Seeverkehr eine kleine, aber wachsende Rolle. Fahrgäste auf Kreuzfahrtschiffen machten 2007 etwa 1,6% aller im Seeverkehr registrierten Passagiere aus, 2006 waren es circa 1,5%. Die überwiegende Zahl von Fahrgästen im Seeverkehr (29,7 Millionen) wurde auf Roll-on-Roll-off-Schiffen, die Personenkraftwagen oder Eisenbahnwaggons transportieren, und Fähren registriert.

    Die wichtigsten Fahrtgebiete waren 2007 wie auch schon im Jahr zuvor mit etwa 130 000 Fahrgästen die Gewässer um das dänische Seeland und Bornholm. Es folgte Estland mit rund 64 000 Passagieren. An dritter und vierter Stelle lagen die englische Kanalküste und London (circa 33 000 Fahrgäste) sowie die norwegische Nordseeküste mit etwa 29 000 Fahrgästen. Nach Staaten gegliedert war Dänemark mit über 141 000 Fahrgästen das attraktivste Reiseland für Kreuzfahrtpassagiere, gefolgt von Estland und Norwegen (circa 61 000), dem Vereinigten Königreich (circa 54 000) und Schweden (circa 53 000).

    Weitere Auskünfte gibt: Manfred Crezelius, Telefon: (0611) 75-2432, E-Mail: manfred.crezelius@destatis.de

Rückfragen an obigen Ansprechpartner oder an: Statistisches Bundesamt Telefon: (0611) 75-3444 E-Mail: presse@destatis.de

Sie werden zu Helden

Erinnern Sie sich: Bei der EM 1988 spielte sich ein Holländer namens Ruud Gullit zu Weltruhm. Wir stellen Spieler vor, die im Sommer 2008 zu Weltstars des Fußballs werden können.

Von Adrian Bauer

Jedes Turnier schafft seine Helden. 1972 setzten Gerd Müller und Franz Beckenbauer mit dem EM-Titel für Deutschland den ersten großen Höhepunkt ihrer Karrieren. 1984 krönte Michel Platini mit dem Europameistertitel seine Laufbahn. Bei der EM in England 1996 verhalf das „Goldene Tor“ Oliver Bierhoff zu europaweiter Beachtung. Die Liste ließe sich fortführen. Bei jedem Turnier gibt es diese magischen Momente, an die man sich auch Jahre später noch erinnert. Spieler haben die Chance, sich vor internationalem Publikum zu präsentieren, sich für höhere Aufgaben und lukrativere Verträge zu empfehlen. Manche sichern sich ihren Eintrag in die Sportgeschichte. Wir zeigen, welche Fußballer bei dieser EM das Zeug dazu haben.